1. |
Influenza
02:21
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Tausendmal am Tag greif ich danach.
Mein Alltag besteht aus Social Media.
Ununterbrochen wird mir signalisiert,
irgendwer hat mich wieder kontaktiert.
Online sein, it’s Storytime, ich fühl mich nie allein,
ich fühl mich nie allein, ich muss überall dabei sein.
Online sein, ein Like kommt rein, i’m always on your mind,
mein Beitrag wird gehyped, ich fühl mich derbe heiß.
Gelangweilt auf der Arbeit.
Gelangweilt in der Freizeit.
Gelangweilt zu Hause.
Apps gegen Langeweile in der Mittagspause!
Es vibriert, es leuchtet auf, das Handy schlägt Alarm.
Ich hab soeben eine Nachricht empfangen.
Es vibriert, es leuchtet auf, das Handy schlägt Alarm.
Menschengemachter digitaler Wahn!
Achtung! Anzeige: “Wie ernähre ich mich vegan?”
Der Algorithmus verfolgt wieder seinen Plan.
Ich schwimm ne Runde im Social-Media-Strom.
Ich bin voll in love, voll in love mit meinem Smartphone.
#IchBinInfiziert
#IchWillDassEsVibriert
#AdrenalinSteigt
Gleich geh ich auf Insta live!
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2. |
Verliebt
02:29
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Du wirkst auf mich paralysiert.
Wo hast du dich informiert? Bist du am Montag mit spaziert?
Deine Gedanken schwanken bis zum Erkranken.
Niemand wird sich bei dir bedanken.
Hallo! Hallo! Hallo!
Warum bist du von der Welt k.o.?
Hallo! Hallo! Hallo!
Warum fühlst du dich von allem bedroht?
Du bist verliebt in deine Verschwörungstheorie.
Wachst mit ihr auf, gehst mit ihr schlafen,
verbreitest immer weiter deine Ideologie.
Du wirkst auf mich paralysiert.
Wann ist das passiert? Die Ärzte klopfen schon an deine Tür.
Hast du Angst? Wurdest du als Kind oft ausgelacht?
Warum hast du das Feuer mit entfacht?
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3. |
Prokrastination
02:57
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Dieses Mal schaffe ich es,
ich mache keinen Rückzieher.
Versuche mich zu motivieren,
der Zeiger steht ja schon auf sieben.
Um sechs wollte ich raus, hab eine Stunde gensoozed,
die Sonne ballert ins Gesicht, Geld für ein Rollo reichte nicht.
Um acht nun dann die Qual der Wahl:
Liegen bleiben oder hochwälzen?
Der Realität ins Auge blicken oder verdrängen?
Ich raffe mich auf, es ist um neun,
wieder zwei Stunden im Homeoffice versäumt.
P-R-O-K-R-AS-T-I-NATION
in ihren Grenzen lebe ich, flüchten kann ich vor ihr nicht.
P-R-O-K-R-AS-T-I-NATION
Kein Ausweg, der in Aussicht ist,
denn die Grenzen, die sind dicht.
Jedes Mal das gleiche Spiel,
sowieso werde ich verlieren,
warum dann noch meine Kraft investieren?
Andererseits habe ich doch viel geschafft:
Chatten, reden, liken, swipen,
der Fachtext, der kann liegen bleiben.
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4. |
Luxusprobleme
01:55
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Alle erzählen mir von ihrem fancy Leben
und erwarten von mir Begeisterung.
Whou, nein! Ganz ehrlich, ich kann euch nicht verstehen.
Bitte geht, alles Gute, auf Wiedersehen!
Ich höre ständig Stories über den neuesten Shit.
Ich kenne das aber nicht? Bin ich jetzt nicht mehr hip?
Egal, du verkörperst für mich Luxusprobleme.
Dafür beneide ich dich nicht.
Wieso beschwerst du dich? Reicht dir dein Wohlstand nicht?
Du sagst: Alles ist so ungerecht!
Halt die Fresse und sei dankbar für das was du hast!
Du sagst: Alles ist so ungerecht!
Wie du dich echauffierst und nicht kapierst, du bist privilegiert!
Hattest du schon mal kein Geld, um dir Essen zu kaufen?
Andere Menschen wühlen dafür im Müll.
Deine Eltern machten dir die beste Bildung möglich,
doch gebracht hat sie leider nichts.
Alles ist so ungerecht! Ungerecht!
Alles ist so ungerecht! Ungerecht!
Alles ist so ungerecht! Ungerecht!
Alles ist so ungerecht!
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5. |
Achtung, Einspruch!
02:38
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In Uniform und mit Knüppeln in der Hand
beginnt der Treuedienst für’s Vaterland.
Jederzeit, zu jedem Preis, Tag für Tag, Schlag auf Schlag
sichern wir die Ordnung für den deutschen Staat.
Achtung, Kontrolle!
Ab an die Wand und Beine breit.
Heben sie die Hände hoch, nur zur Sicherheit.
Achtung, Kontrolle!
Wir zelebrieren unsere Macht.
Sie stehen grundlos unter Verdacht und werden überwacht.
Wer bestimmt, wer schuldig ist? Das tun wir!
Zeig deine Papiere, wir wollen dich diskriminieren!
Widerstand ist zwecklos, ab auf’s Revier!
Ein Platz in unserer Zelle ist für dich reserviert.
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6. |
EGO
01:56
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Wir liegen im Bett und denken nach über die Welt,
was uns an ihr nicht gefällt.
Mein Handeln gilt nur meinem Zwecke, das Ego lauert in jeder Ecke,
hauptsache ich bleibe nicht auf der Strecke.
Was muss passieren, bis Menschen empathischer reagieren?
Ja was muss passieren, bis Menschen solidarischer agieren?
ICH gegen DICH, und DU gegen MICH!
Ellenbogen klatschen ins Gesicht!
Und WIR gegen SIE, und SIE gegen UNS!
Egoismus = Unvernunft!
Auf den Straßen der Stadt gibt es ein reges Treiben,
zu sehen sind viele Gesichter, die leiden.
Nach sieben Stunden Betteln am Tag zählst du die Münzen
und sehnst dich erschöpft nach Schlaf.
Was muss passieren, bis Menschen empathischer reagieren?
Ja was muss passieren, dass Menschen sich nicht gegenseitig ignorieren?
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7. |
Krieg
02:58
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In deiner Heimat ist Krieg, Anschläge vorprogrammiert.
Alles wird zerstört, du realisierst.
Emotionen kochen hoch, ein explosives Gemisch.
Du schreist und zerreißt innerlich.
Angekommen in Europa, Schmerzen tief in dir.
Du gibst dich geschlagen, du kapitulierst.
Dein Körper ist müde, deine Nerven zittern.
Es brodelt in dir, Scherben zersplittern!
Gestern spürtest du Freiheit, das letzte Mal.
Jeder neue Tag ist eine Qual.
Eingesperrt in einem Lager, wie hinter Gittern.
Menschen dicht aneinander, Scherben zersplittern!
Scherben zersplittern!
Träume zersplittern!
Hoffnung zersplittert!
Alles zersplittert!
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8. |
Kartoffelsalat
02:03
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An einem schönen Montag, alle wissen was passiert.
Wenn es wieder heißt: Flagge zeigen und aufmarschieren!
Schwarze Truppen laufen durch die Stadt.
Hey, was glänzt da so? Silberhüte leuchten bis hoch auf’s Dach.
Ich warte auf den Moment, an dem der Aluhut brennt!
Merkt ihr noch, dass ihr die Einzigen seid,
die nicht wissen, dass kein Mensch illegal ist?
Merkt ihr noch, dass ihr die Einzigen seid,
die die Gesellschaft in eure und unsere teilen.
Wie ein Parasit: ganz tief im Inneren, er kommt und geht nicht.
Scheinbar unerkannt wächst das Netzwerk im Untergrund heran.
Dazu noch jene, die nicht denken, nur folgen.
Folgst du oder führst du? Sichtbar ist die Antwort allemal.
Ich warte auf den Moment, an dem die AFD brennt!
Merkt ihr noch, dass ihr die Einzigen seid,
die nicht wissen, dass kein Mensch illegal ist?
Merkt ihr noch, dass ihr die Einzigen seid,
die die Gesellschaft in eure und unsere teilen.
die die Gesellschaft in deine und meine teilen.
die euch zu etwas machen, was wir abgrundtief verachten.
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9. |
Immer mehr
02:44
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Irgendjemand hat sich gedacht,
dass es gut wär, es produktiv wär.
Wenn Menschen unter Zeitdruck stehen,
schneller ihre Leistung erbringen, wir sie zur Arbeit zwingen.
Die Wirtschaft muss wachsen, wir brauchen immer mehr.
Doch auf welchen Kosten? Fragt die Arbeitnehmer.
Wo kämen wir denn hin? So ganz ohne Termine?
Durch Abgabefristen läuft es effektiver.
Die Wirtschaft muss wachsen, wir brauchen immer mehr.
Burnout wird in Kauf genommen, scheiß Arbeitgeber!
Karriere ist das Ziel, erst dann erreichst du viel.
Erstmal oben angekommen, fragst du dich wofür.
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10. |
Monopoly
02:43
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Es starrt dich an, jeden Tag, es zieht dich in den Bann.
Und ist als Dollar, Euro, Rubel, Yen weltweit bekannt.
Alles um dich herum wird irrelevant.
In deinem Traum liegt die Schlossallee direkt am Strand.
Geldrausch, Geldrausch – Dollar, Euro, Rubel, Yen!
Geldrausch, Geldrausch – Kohle, Zaster, Asche, Moos!
Ab ins Gefängnis, gehe nicht über Los!
Geld rein, Geld raus – Dollar, Euro, Rubel, Yen!
Das Verlangen nach mehr macht uns blind.
Wo einer verliert, wird die andere gewinnen.
Wenn der Börsenkurs nach Langem wieder steigt,
wird das neuronale Feuerwerk angeheizt.
Das Belohnungssystem ist auf Gier getrimmt.
Egal, ob Bulle oder Bär, der DAX gewinnt.
Geld! Geld! Geld! Geld! Geld! Geld! Geld! Geld! Geld!
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11. |
Arbeit
01:21
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Eine neue Woche beginnt,
muss raus aus dem Bett zur Arbeit hin.
Müdigkeit überfällt den Körper.
Ein Blick aus der Bahn, der Tag ist so grau.
Scheiße schmeckt schon wieder der teure Kakao.
Die Stimmung kippt, wir stehen im Stau.
Arbeit ist das Wichtigste, ohne Arbeit bist du nichts.
Menschen ohne Arbeit sind gesellschaftlich benachteiligt.
Im Spiegel der Fenster beobachte ich Leute.
Manche Blicke treffen sich, ich erkenne keine Freude.
Alle schauen einfach so vor sich hin.
Vielleicht suchen sie ihren Lebenssinn?
Arbeit ist das Wichtigste, ohne Arbeit bist du nichts.
Menschen ohne Arbeit sind gesellschaftlich benachteiligt.
Was meist vergessen wird: Eine Arbeit ohne Sinn
bringt Unglück, bringt Traurigkeit, keinen persönlichen Gewinn.
Ohne Arbeit bist du nichts!
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12. |
Sie träumt…
02:20
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Sie gab für dich alles im Leben auf.
Du liebst es traditionell, suchst eine Hausfrau.
Du merktest nicht, wie sie darunter litt,
ja, so lebt es sich nun mal ohne Schwanz im Schritt.
Sie gab sich dir hin, egal wann du es wolltest.
Bei jedem Stoß ging ein Stück von ihr kaputt.
Mit der Heirat wurdest du zum Tyrann.
Sie wollte nur noch weg von dir, das war ihr Plan.
Sie träumt, dass sie die Pistole nimmt und auf dich schießt.
Sie träumt, dass sie dein Gesicht bespuckt und dein Blut hinunter fließt.
Du bist noch kein Toter, sie beging noch kein Mord.
Mach so weiter, und sie hält ihr Wort.
Sie bereitet alles vor, falls sich der Moment ergibt.
Erst jetzt wird ihr klar, sie hat dich nie geliebt.
Sie träumt, dass sie die Pistole nimmt und auf dich schießt.
Sie träumt, dass sie dein Gesicht bespuckt und dein Blut hinunter fließt.
Und sie träumt, und sie träumt, und sie träumt, dass sie dich erschießt.
Und sie träumt, und sie träumt, und sie träumt, dass dein Blut hinunter fließt.
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13. |
Übergriff
02:11
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Schau mir ins Gesicht! Was siehst du da?
Die bloße Angst in meinem Blick.
Hörst du meinen Schrei? Was sagt dir das?
Du hast mir, du hast mir Angst gemacht!
Ich entscheide, wer mich anfasst!
Und ich entscheide, mit wem ich schlafe!
Und ich entscheide, wen ich liebe!
Ich habe Grenzen, die du zu achten hast!
Schau mich an und hör mir zu, du machst mir Angst, lass mich in Ruh.
Ich möchte nicht, dass du mich anfasst. Ich will, dass du dich verpisst!
Es ist mein Leben, es sind meine Gefühle.
Und ich entscheide, wer mich anfasst,
und ich entscheide, wen ich liebe!
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14. |
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Eine kleine Stadt, die Häuser viel zu klein!
Und bis oben hin vollgestopft mit Träumen und mit Hoffnungskram.
Auf der zu kleinen Straße, vor dem Gartentor
steht ein kleines Scheißauto.
und das ist nicht von dir!
Wollen wir das na, na?
Wollen wir das?
Alter Mann liebt Frieden und junge Frau liebt Tanz.
Und ein Junge fegt den Flur, weil er das am besten kann.
Seine Hände greifen nach einem Blatt Papier.
Und er liest im Ausguss dann, was er verpassen wird.
Mensch, stolpern sieht ja klasse aus!
Durch so’n Helm kommt ja gar nichts durch!
Falle für alle!
Mensch, stolpern sieht ja klasse aus!
Freunde hebt die Köpfe! Und wischt die Kotze weg!
Das meiste hat doch schon so’n Scheißhund aufgeleckt!
Was wurde gewonnen außer Mittagsschmerz?
Was für dich alles ist, ist nichts - nichts - nichts - nichts - nichts - nichts - nichts!
Wollen wir das? Wollen wir das?
Wollen wir das? Wollen wir das?
Wollen wir das? Wollen wir das?
NEIIIIIIIIIN!
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RilRec - Das Label
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